Forza Horizon

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Als leidenschaftlicher Videospielespieler haben es mir Rennspiele besonders angetan, insbesondere die, die etwas anspruchsvoller sind als die typischen Arcaderacer. Auf dem PC wären Live for Speed und GTR Evolution zu nennen. Die Xbox bietet nur das Forza-Franchise als simulationsorientierteres Rennspiel an.

Und unter diesem Franchise erschien Ende Oktober der Ableger Forza Horizon, welcher von den Playground Games in Zusammenarbeit mit den Forza-Machern Turn 10 entwickelt wurde. Die ersten Trailer sahen schon ziemlich nett aus, sodass ich beschloss, mir das Spiel etwas später zu günstigeren Preisen zu erstehen. Dieses Vorhaben scheiterte aber mit Ausprobieren der Demo-Version Anfang Oktober. Das Spiel zog mich in seinen Bann und so hatte ich Glück, dass ein englischer Shop das Spiel zu einem sehr fairen Preis anbot.

Als das Spiel dann bei mir eintraf waren die ersten Rennen schnell absolviert und das Spiel enttäuschte nicht. Die Fahrphysik wurde von Forza Motorsport übernommen und etwas vereinfacht, was dem Spielgefühl zu Gute kommt. Für meinen Geschmack fühlt es sich sogar besser und nachvollziehbarer an als im großen Bruder.

Die mich in der begrenzen Welt der Demo schon überzeugende Landschaft konnte mich vollends begeistern. Wunderschöne Wüstenstraßen, dichte herbstliche Wälder, Wasserfälle, Schluchten, kleine Städte und Dörfer, große Brücken, Staudämme, Seen. Dazu ein fantastischer Soundtrack und ein riesiger Fuhrpark bis ins kleinste Detail modellierter Autos aus allen Epochen. Es wird einem wirklich viel geboten.

Die Spielmodi sind zwar abwechslungsreich, dennoch wäre mehr drin gewesen. Neben normalen Runden- und Sprintrennen in der legalen Festival-Ausführung und Sprintrennen im illegalen Straßenrennen gibt es noch Schaurennen, in denen man gegen Flugzeuge, Hubschrauber und Heißluftballons wetteifert. Diese wirken zwar oft gescripted, bieten aber viel Action, wenn das Flugzeug direkt über einem vorbei fliegt. Gerne hätte ich noch Drag-Rennen oder Rallys gesehen, auch könnten die Rennen länger sein als drei Minuten. Es gibt zwar hier und da Rennen, die acht oder neun Minuten dauern, doch die bilden leider die Ausnahme.

Ziel des Spiels ist es, der Horizon-Champion zu werden und den Gewinner der letzten drei Jahre, Darius Flynt, zu besiegen. Dazu sammelt man bunte Armbänder, die immer wieder viele neue, schnellere und etwas längere Rennen in teureren Autos freischalten. Pro Armband bekommt man zudem die Möglichkeit, einen bekannten Fahrer im Eins-gegen-eins zu besiegen und sich dessen Auto unter den Nagel zu reißen.

Mit Forza Horizon ist den Playground Games ein würdiger Ableger gelungen, der sich hinter der großen Motorsport-Reihe nicht zu verstecken braucht. Man ist auf Anhieb an der Konkurrenz vorbei gezogen und hat sich an die Spitze dieses Genres gesetzt. Es ist einfach ein atemberaubendes Gefühl, in einem fantastisch aussehenden Audi R8 mit 250 Kilometern pro Stunde durch eine leichte Kurvenkombination bergab in den Sonnenuntergang zu rasen. Die Musik tut dabei ihr übriges. Und genau das macht gute Rennspiele aus.